man erlaube mir ein violettes distelfeld zu verwüsten

distelfeld

Reinhard Krehl: Vernissage & Ausstellung

Naturselbstdrucke zum Gedicht "Das Meer in Sachsen" aus Pflanzen des ehemaligen Tagebaugebietes zwischen Leipzig und Meuselwitz, gefördert mit einem Stipendium der Stadt Leipzig

Reinhard Krehl schuf, ausgehend vom Hilbig-Gedicht „Das Meer in Sachsen“ eine Serie von Naturselbstdrucken (… gelbes gras wuchert von den wellenkämmen des abraums / hinab zu den straßen gedeiht im sperrfeuer / vorüberflammender frontscheiben ...), die Bezug nehmen auf Landschaften um Leipzig herum, die einst vom Braunkohletagebau geprägt wurden. Aus diesen Landschaften stammen die zum Druck verwendeten Pflanzen. Alle Drucke entstehen mit Holz-Asche, Kohle und Druckfarbe auf Chinapapier.

Vernissage: 17.9 2021, 19.00 Uhr
Ausstellung 18.9. bis 16.10.2021

Lesung mit Isabel Cole: 18.9., 19.00 Uhr

ÖFFNUNGSZEITEN der Galerie
Donnerstag, Freitag, Samstag 11-18 Uhr
und nach Vereinbarung

**Gemäß der aktuellen Verordnungen kann die Galerie im Rahmen der Öffnungszeiten besucht werden. Termine können per E-Mail und während der Öffnungszeiten vor Ort vereinbart werden.

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rauch atmet die sonne und ich
bin ein wahnsinniges kind man erlaubt mir
ein violettes distelfeld zu verwüsten
zu stampfen im bach mit einer haut von kohlenstaub

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man erlaubt mir feuer zu legen nachts
in kriegsruinen

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ich bin das kind dem erlaubt ist
vom graugrünen meer zu wissen

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Eine Veranstaltung der Galerie intershop.

Wolfgang Hilbig im Orginalton mit seinem Text "Der Leser" am 22. Juli 2002 im Hörspielstudio 2 im Berliner Funkhaus Nalepastraße, wo im Auftrag von MDR KULTUR die Aufnahmen für das Hörbuch "Der Geruch der Bücher" in der Redaktion und Regie von Matthias Thalheim stattfanden. Dieses Gedicht gelangte damals nicht in die zeitlich limitierte Auswahl der CD. – Matthias Thalheim macht es hier erstmals der Öffentlichkeit zugänglich.
Wolfgang Hilbig liest: Der Leser
Auch die Aufnahme des Gedichtes "geste" – eingesprochen von Wolfgang Hilbig 2002 im Berliner Funkhaus Nalepastraße und bislang unveröffentlicht – wird hier zum 80. Geburtstag des Dichters von Matthias Thalheim erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Wolfgang Hilbig liest: geste