Gewitter, Hommage & Nachfeier

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© moritz press, Heinrich Moritz Jähnig

Katja Enders-Plate (Ausstellung) und Clemens Meyer (ab 19 Uhr)

Die Tage der Industriekultur in Leipzig, veranstaltet seit mehr als 10 Jahren, werfen immer auch ein poetisches Schlaglicht auf Wolfgang Hilbig, der bekanntlich Dichter und Industriearbeiter war. In diesem Jahr gibt es sogar zwei - miteinander verknüpfte - Veranstaltungen und das direkt an Hilbigs Geburtstag:

Hilbigs bildmächtige Dichtung, häufig angesiedelt in der Industrienatur, feiert die Künstlerin Katja Enders-Plate mit ihren Wolfgang Hilbigs poetische Zwischenwelten weiterführenden Grafiken und Gemälden. Enstanden war der Zyklus "Salix" Plates, in dessen Zentrum die Weidenbäume stehen, für das Wolfgang-Hilbig-Jubiläumsjahr 2021 - die damals große Resonanz legte nahe, diese und neuere Arbeiten zu Wolfgang Hilbig weiterhin einem literarisch-künstlerisch interessierten Publikum zugänglich zu machen. Die Ausstellung, überschrieben mit "Ort der Gewitter", ist ab 15 Uhr zu sehen.

17 Uhr gibt es ein Künstlerinnengespräch, für das Sie sich hier anmelden können.

Auch der Schriftsteller Clemens Meyer hatte die Jubiläumsereignisse 2021 mit einer eigenen Arbeit bereichert: Mit der Textcollage "Alte Abmeyerei" reiste er durch die Literaturhäuser. Inzwischen ist sein Band "Über Christa Wolf" erschienen (in dem Wolf und Hilbig in Meyers Zimmer stumme Zwiesprache halten) und Meyer präsentiert eine neue Textcollage: "Die Kunde von den Bäumen", eines von Hilbigs atmosphärischen Meisterwerken, verbindet er mit dem jüngst erschienenen Essay über Christa Wolf und die DDR-Literatur.

19 Uhr kommt Clemens Meyer aufs Podium - für diese Veranstaltung können Sie sich hier anmelden.

Eine Veranstaltung des Vereins für Industriekultur e.V., Leipzig
im Rahmen des Indutriekultur-Festivals

Wolfgang Hilbig im Orginalton mit seinem Text "Der Leser" am 22. Juli 2002 im Hörspielstudio 2 im Berliner Funkhaus Nalepastraße, wo im Auftrag von MDR KULTUR die Aufnahmen für das Hörbuch "Der Geruch der Bücher" in der Redaktion und Regie von Matthias Thalheim stattfanden. Dieses Gedicht gelangte damals nicht in die zeitlich limitierte Auswahl der CD. – Matthias Thalheim macht es hier erstmals der Öffentlichkeit zugänglich.
Wolfgang Hilbig liest: Der Leser
Auch die Aufnahme des Gedichtes "geste" – eingesprochen von Wolfgang Hilbig 2002 im Berliner Funkhaus Nalepastraße und bislang unveröffentlicht – wird hier zum 80. Geburtstag des Dichters von Matthias Thalheim erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Wolfgang Hilbig liest: geste